Stefan Niggemeier hat dankenswerterweise auf einen Spaß hingewiesen. Der Spiegel ist ja schon seit Jahren so etwas wie die GALA für konservative Spießer, hergestellt von Herrenreitern, die inkonsequentes Nichteintreten in die CDU, "Juli"-CD im Porsche haben und in "Artikeln" über DSDS ("So schlecht, dass es schon wieder Kult ist...") hin und wieder ein Kultiviertheit und Connaissance simulierendes Zitat fallen zu lassen oder Namedropping für Grundstudiumsgimpel zu pflegen ("In Zeiten, wo man Dinge irgendwie leicht kopieren kann, hat Benjamin Franklin, Walter Ben Wisch .. na... der Dings aus Mannheim - oder war es Mainz? ... jedenfalls hat der es gesagt...") für einen Ausweis an Coolness halten, mit dem sie Redakteurshasen zu beeindrucken versuchen - und falls das nicht zieht, wird die in der Redaktionskonferenz so lange zusammenkartätscht ("Was ist das denn für eine SPD-Scheiße?!"), bis der Reichsarzt kommt.
"Getriebeprobleme gab es mit keinem der Fahrzeuge."
Jedenfalls wird die montagliche Broschüre von solchen Zigarrerauchern erstellt. Da wundert es nicht, wenn der Larry King-Simulator und Chefredakteurdarsteller es als Teil seiner journalistischen Pflicht versteht, sich "mit Produkten der deutschen Industrie" zu befassen. Ja, wie? Staubsaugerbeutel und Treppenlifte testen? Nö - "den neuen Audi R8, 420 PS, 300 km/h Spitze, 14,6 Liter auf 100 Kilometer, Grundpreis jenseits von 100.000 Euro."