THE LAST KISS ("The movie may not have done huge numbers in America, but in Lebanon it's gonna be the next "Titanic"!" Hauptdarsteller Zach Braff auf seiner Webseite) walzt den aus der famosen Sitcom SCRUBS bekannten Zach-Braff-ismus auf Spielfilmlänge aus.
Der Film ist ein Remake eines italienischen Films von 2001, „L’Ultimo Bacio“ und Drehbuchautor Paul Haggis (L.A. Confidential, Crash, Million Dollar Baby) überträgt die Geschichte ohne Verluste in die USA:
Für Michael (Zach Braff) ist das Leben bis jetzt ganz gut gelaufen: Er ist Archtiekt, hat tolle Freunde, wohnt in einem schönen Haus, fährt einen schicken Wagen und seine bildhübsche Freundin Jenna (Jacinda Barrett) erwartet ein Baby. Im Angesicht der sich zwangsläufig und durchaus auch von Michael als für richtig empfundenen nächsten Schritte, fragt sich Michael irritiert, ob das alles gewesen sein soll? Die Frage, ob es vielleicht ein anderes Leben geben könnte, kommt für Michael in Gestalt der jugendlich verführerischen Kim (Rachel Bilson, vor allem durch die Rolle der Summer Roberts in der Fernsehserie O.C., California bekannt) daher.
Mit offenen Augen lässt er sich auf etwas ein, von dem er genau weiß, wo es enden wird, wenn er es verfolgt und wo er durchaus will, das es hinführt, macht es aber doch nicht, aber damit ist der Verrat schon geschehen und die aus echter Liebe resultierende enttäuschte Wut Jennas regnet entsprechend auf ihn herab. Daraufhin, da gibt das Drehbuch Michael eine selbstzerstörerische Konsequenz mit, schläft er noch in derselben Nacht mit Kim - wenn schon Ärger, dann soll er sich auch lohnen! Aber natürlich ist Kim nicht die Antwort auf sein indifferentes Unbehagen und die Einsicht, nun zu wissen, das und wie sehr er Jenna liebt, hilft ihm nun auch nichts mehr. Oder?
"Im Kern sind er und seine Freunde behütete Kinder, die vergessen haben, dass „Generation X“ schon eine Weile her ist. Sie wollen ernst sein, wissen aber nicht, wie das geht. Indem sie aufs Happy End warten, geraten sie in den Schlamassel." schreibt Holger Kreitling in der Welt.
Der Volksmund weiß: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Und auch hier ist deutlicher, was gemeint ist, beabsichtigt war, als das es sich durch den Film ergibt. Zu offensichtlich versuchen die Macher das Gefühl emotionaler Unsicherheit Anfag30jähriger angesichts notwendig anstehender und in äußeren Erwartungshaltungen wie eigenen geprägten Vorstellungen vorgezeichneten biographischen Entscheidungen von Heirat und Familie durch den melancholisch dreinschauenden Zach Braff (man darf schon jetzt gespannt sein, was für Rollen er in 15 Jahren spielen wird.) und auf den emotionalen Effekt hin eingesetzte Musik zu transportieren.
An den, die Hauptfigur umgebenden Freunden (die verschiedene Beziehungsvariationen darstellen: unglücklich verheiratet mit Kind; in den Tag hineinlebender, promisker Surfboy; unglücklich, weil unerwidert Liebender) und den Schwiegerletern (die das Beispiel der späten
Das Ensemble ist eher eine Stärke englischer Filme wie Notting Hill, die es schaffen, auch mit nur wenig Dialog den Eindruck eines Systems dramaturgisch gleichberechtigt agierender Figuren zu bauen.
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