Aus dem Material erstellen die Untergrund-Journalisten Berichte und Clips, die sie via Satellit und Internet verbreiten, um der offiziellen Staatspropaganda etwas entgegen zu setzen. Insbesondere während der letzten Proteste 2007 waren es die Bilder der DVB, die die Welt über die brutale Unterdrückung der Demokratiebewegung informierten. Mit ihrer Arbeit riskieren die Oppositionellen Leib und Leben. Zahlreiche Mitglieder der DVB wurden bereits verhaftet und befinden sich derzeit im Gefängnis:
(Quelle: Burma VJ)
Htin Kyaw, 45 Jahre, wurde am 25. August 2007 verhaftet, als er gegen die steigenden Lebenshaltungskosten protestierte.
Verurteilt zu einer Haftstrafe von 12,5 Jahren.
Htin Kyaw verlangte niedrigere Lebenshaltungskosten, ein besseres Gesundheits- und Bildungssytem und eine verlässliche Stromversorgung – er wurde April 2007 bei einer Demonstration verhaftet und für mehr als zwei Monate festgesetzt. Nach seiner Freilassung verlang Htin Kyaw wieder, dass die Junta das Problem der steigenden Lebenshaltungs- und Benzinpreise löse. Als seine Forderungen ignoriert wurden, rief er zu landesweiten Protesten auf. Als Reaktion wurde er wieder verhaftet.
Ende November 2007 begann Htin Kyaw aus Protest gegen die Bedingungen und zur Unterstreichung seiner Forderung nach Freilassung aller politischen Gefangenen im Gefängnis einen Hungerstreik. Als Ergebnis wurde er in Einzelhaft genommen und Besuche durch die Familie untersagt.
Nachdem er gegen das Regime und die anstehenden Wahlen gerichtete politische Slogans gerufen hatte, wurde er März 2008 in eine sehr kleine, dunkle Zelle verlegt, die normalerweise als Hundezwinger benutzt wird.
Ohn Than, 61 Jahre, wurde am 23. August 2007 verhaftet, als er gegen die steigenden Lebenshaltungskosten protestierte und dabei ein Transparent entrollte. Verurteilt zu lebenslanger Haft.
1996 wurde er wieder verhaftet, nachdem er Flugblätter verteilte, auf denen er zu Demonstrationen aufrief. Er wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Am 21. 2004 wurde er verhaftet, als er als Einzelperson vor dem Büro des UN-Entwicklungsprogramms in Rangoon protestierte. Dabei entrollte er ein Poster, auf dem er die Einsetzung eines freien und fairen Parlaments unter Aufsicht der UN forderte. Außerdem verlangte er die Einsetzung einer UN Kommission, um die tödlichen Angriffe auf eine Autokolonne der "Nationalen Liga für Demokratie" (NLD), der Oppositionsparte von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, im Norden der Stadt Depayin im Mai 2003. Dabei wurden viele Oppositionelle getötet. Ohn Tan wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Am 25. April 2007, demonstrierte er wieder alleine vor dem NLD Hauptquartier in Rangoon. Er verlangte wieder freie Wahlen. Er wurde verhaftet und für zwei Monate festgehalten. Am 23. August 2007 wurde Tan bei einer individuellen Protestaktion verhaftet: In Häftlingsuniform gekleidet, um zu zeigen, dass die Burmesen Gefangene im eigenen Land sind, demonstrierte er vor der Amerikanischen Botschaft in Rangoon. Dabei hielt er ein Transparent mit einer Liste nationaler und internationaler Forderungen. Er wurde von Agenten in Zivil in einen weißen Toyota Publica gezerrt.
Su Su Nway, ungefähr 36 Jahre alt, wurde am 13. November 2007 verhaftet, nachdem sie ein Transparent mit regierungskritischen Parolen hochhielt. Sie wurde zu 12,5 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wurde später auf achteinhalb Jahre reduziert.
Su Su Nway wurde verhaftet, als sie ein Banner mit regierungskritischen Inhalten in der Nähe des Hotels entrollte, in dem der UN-Menschenrechtsbeauftragte Paulo Pinheiro zu der Zeit untergebracht war. Augezeugen sahen drei Aktivisten, die ihr Banner unter einem Propaganda-Schild der Regierung entrollten. Auf dem Propaganda-Plakat stand "Bekämpft diejenigen, die sich auf die Amerikaner stützen, als Strohmänner agieren und negative Ansichten verbreiten.". Die Botschaft auf dem Transparent, das Su Su Nway und ihre Gruppe darunter hingen lautete: "Bekämpft diejenigen, die sich auf China stützen, Diebe sind und mörderische Ansichten verbreiten."
Su Su Nway leidet an einer Herzschwäche. Sie wurde im Insein Gefängnis in Einzelhaft verlegt. Familienbesuche wurden ihr untersagt, nachdem sie die Gefängnisleitung um eine bessere medizinische Versorgung gebeten hatte.
Si Thu Maung, 22 Jahre
Verhaftet am 9. Oktober 2007, verurteilt zu 11 Jahren Haft.
Der 22jährige Mathematikstudent der Universität West Rangoon ist eine prominente Figur des nationalen Verbands der Studentenvereinigungen. Sein Anwalt erklärt: "Die Staatsanwaltschaft erklärte in der Verhandlung, dass die Aktivitäten Si Thu Maungs, einschließlich seiner Tätigkeit als nationaler Studentenführer die öffentliche Ordnung gefährdeten. Wir erklärten daraufhin, dass die Studentenvereinigung seit 1920 existiert und schon in der Revolution des Landes eine Rolle gespielt hat. Wir erklärten dass die ABFSU weder die öffentliche Ordnung störten noch gegen ein Gesetz verstießen, dass es sich lediglich um eine Gruppe intellektueller, gebildeter und patriotischer Studentenführer handle, die erklärten, dass es den Menschen schlecht gehe."
Bevor Si Thu Maung verhaftet wurde, nahmen die Behörden seine Eltern fest: Sie hätten die Tür nicht schnell genug geöffnet, als Sicherheitskräfte zur Hausdurchsuchung anrückten. Dafür wurden sie im August wegen "Behinderung polizeilicher Ermittlung" zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Ko Win Maw, 46 Jahre. Verhaftet im November 2007 wegen des Komponierens von Liedern mit politischen Inhalt.
Verurteilt zu 11 Haft.
Ko Win Maw ist Musiker. 1996 wurde er verhaftet und verurteilt, weil er das Lied "Spirit of the Fighting Peacocks" (der tanzende Pfau ist das Symbol der "Nationalen Liga für Demokratie", der Oppositionspartei von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi) komponiert hatte, ein Song über die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi. Er wurde 2002 freigelassen und gründete die Band "AlinkarTaygita". Im November 2007 wurde er wieder verhaftet, weil er politische Lieder komponiert hatte und Informationen an den Oppositionssender DVB sendete.
Über die Webseite zum Dokumentarfilm kann man eine Petition an die UN unterzeichnen, damit diese sich für die Freilassung der Inhaftierten einsetzt. Über die Webseite der DVB kann man den Oppositionssender unterstützen.
Trotz der Wirtschaftssanktionen durch die USA und Europa kann sich repressive Militärjunta seit 1962 halten, da Länder wie China, Indien oder Thailand in den autoritären Staat investieren, um die Öl und Gasreserven zu erschließen.
Und es sind Unternehmen wie der französischen Mineralölkonzern Total ("Unfortunately, the world’s oil and gas reserves are not necessarily located in democracies") oder Hyundai Heavy Industries und Dawoo International, die mit ihren Investitionen das Regime stützen. Siehe dazu den Dokumentarfilm "Total Denial".