Für ein paar Tage Rauschen im Blätterwald hat es gereicht - mehr aber auch nicht: Der Versuch des Generalsekretärs der NRW-CDU, mit dem Ministerpräsidenten Rüttgers Geld in die Parteikassen zu spülen. Firmen wurde angeboten auf dem Parteitag der NRW-CDU einen Stand zu mieten. Gegen entsprechend gestaffelte Preise wurden Fototermine, Standbesuche oder Gespräche mit dem Ministerpräsidenten angeboten. Ein klare Vermischung von Parteipolitik und Amt.
Die Frage wird berechtigt sein, inwiefern die anderen Parteien eine so andere Praxis pflegen. Dass die Mövenpick-Partei sich von ohnehin nach Nähe zu Entscheidungsträgern drängenden Unternehmen und Verbänden die Anwesenheit bezahlen lässt, wundert da am allerwengisten.
Lobby Control hat sich den Ausstellerplan des letzten FDP-Parteitags mal näher angesehen und verlinkt.
Insgesamt 60 Unternehmen und Verbände waren mit Werbeständen und Lobby-Personal vor Ort. Sie reihten sich an Gängen auf, die so blumige Namen tragen, als hätten die Organisatoren zu lange Monopoly gespielt: "E.on, die Agentur für Erneuerbare Energien, Audi, TÜV, UPS und das Deutsche Atomforum wurden an der “Großen Freiheit” angesiedelt; der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV, RWE, der Verband der Privaten Krankenversicherungen PKV, Bertelsmann an der “Mehr Netto Allee”, Bayer AG, Bahn, Vattenfall, EnBW, der Rüstungskonzern EADS, der Pharmalobby-Verband Vfa, Vodafone waren am “Liberalen Wirtschaftsweg” zu finden."