Samstag, März 06, 2010

Spiegel-Bild

Wenn man die von Praktikanten zusammengegoogleten und im 26-Sekunden-Takt aktualisierten Meldungen auf Spiegel Online betrachtet, erkennt man recht zügig, dass im Netz das Gesetz der Aufmerksamkeitsökonomie herrscht und in der Währung von Klickraten gerechnet wird.

Da verlässt man sich nicht (nur) auf qualitative redaktionelle Inhalte, Artikel vom Prantl Heribert über die Grundlagen des Journalismus oder die Bedeutung des Sozialstaats, sondern gerne auch auf kurzweilige Spiele, umfangreiche Fotostrecken mit saloppen Bildunterschriften und reißerische Überschriften.

Und das nicht zu Unrecht, wie sich an den auf den Webseiten der gängigen deutschen Tageszeitungen veröffentlichten Ranglisten der meistgelesenen Artikel zeigt.

Dass Sex und Crime immer gut gehen, weiß die Bild und freut sich besonders, wenn Leichenpräparator Gunter von Hagens einen Anlass bietet, die Wörter "Sex" und "Leiche" in eine Überschrift zu bringen. Was der Bild die Sexleiche, ist dem Spiegel der Aquarellist aus Österreich. Von Bild lernen heisst Auflage lernen; und so wundert es nicht, dass man mittlerweile die Lektüre von Bild-Online übergehen und direkt Spiegel-Online gucken kann: