Im SPIEGEL findet sich ein Interview mit dem Guido. Bei der Lektüre der spitzen Frotzeleien ("Wir kriegen in den Medien, einschließlich Ihres fabelhaften Magazins, kräftig was ab.") ahnt man die angespannte Atmosphäre
Auffallend ist zum einen das Foto von dem Guido, das über den Artikel gesetzt wurde. Man darf vermuten, dass der anwesende Fotograf im Laufe des Gesprächs mehrfach auf den Auslöser gedrückt hat.
Dabei werden Bilder zu Stande gekommen sein, die den Guido zeigen, wie er nachdenkt, lächelt, zeigt, freundlich gestikuliert. Aber das letztlich ausgewählte Foto ist gelinde gesagt, unvorteilhaft. Es zeigt den Guido, im Begriff, etwas zu sagen, der Mund ist halb geöffnet, die Gesichtszüge noch unterwegs zum mimischen Ziel. Dazu eine wenig einladende Geste. Man kann sich den Eindruck nicht verkneifen: Hier sollte der Interviewpartner unattraktiv gezeigt werden. Auch eine Methode, ein informierendes Format zur Kommentierung zu nutzen.
Eine weitere Auffälligkeit: Der Titel des Interviews lautet "Ich kann auch anders". Ganz schön markig! Provokant! Herausfordernd! Kraftmeierisch! Im Fließtext lautet die entsprechende Stelle wiefolgt:
"Westerwelle: Ich habe eine Engelsgeduld. Aber die FDP kann auch anders. Das haben die Christsozialen im bayerischen Landtagswahlkampf erleben können. Seitdem haben sie die absolute Mehrheit verloren und regieren jetzt mit der FDP. Daran sollte die CSU gelegentlich denken." (Spiegel)
Aus "Die FDP kann auch anders" die Überschrift "Ich kann auch anders" zu machen - ist das die Freiheit journalistischer Interpretation?