Mit der Freude zieht der Schmerz
traulich durch die Zeiten.
Schwere Stürme, milde Weste,
bange Sorgen, frohe Feste
wandeln sich zur Seiten.
Und wo eine Träne fällt,
blüht auch eine Rose.
Schon gemischt, noch eh wir's bitten,
ist für Throne und für Hütten
Schmerz und Lust im Lose.
War's nicht so im alten Jahr?
Wird's im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehn und kommen wieder
und kein Mensch wird's wenden.
Gebe denn, der über uns
wägt mit rechter Waage,
jedem Sinn für seine Freuden,
jedem Mut für seine Leiden
in die neuen Tage,
jedem auf dem Lebenspfad
einen Freund zur Seite,
ein zufriedenes Gemüte
und zu stiller Herzensgüte
Hoffnung ins Geleite.
Johann Peter Hebel
Dienstag, Dezember 31, 2013
Montag, Dezember 30, 2013
Geduld
"Lassen Sie Ihren Urteilen die eigene stille, ungestörte Entwicklung, die, wie jeder Fortschritt, tief aus innen kommen muß und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann. Alles ist austragen und dann gebären. Jeden Eindruck und jeden Keim eines Gefühls ganz in sich, im Dunkel, im Unsagbaren, Unbewußten, dem eigenen Verstande Unerreichbaren sich vollenden lassen und mit tiefer Demut und Geduld die Stunde der Niederkunft einer neuen Klarheit abwarten: das allein heißt künstlerisch leben: im Verstehen wie im Schaffen.Da gibt es kein Messen mit der Zeit, da gilt kein Jahr, und zehn Jahre sind nichts, Künstler sein heißt: nicht rechnen und zählen; reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht ohne die Angst, daß dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch. Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos still und weit. Ich lerne es täglich, lerne es unter Schmerzen, denen ich dankbar bin: Geduld ist alles!"Rainer-Maria Rilke an Franz Xaver Kappus
Haltung
"Immer schon hat mich diese Schatzbildnermentalität angeödet, dieses Glitzern in den Augen, wenn's um Zahlen und Prozente geht. Und immer hat mir die Haltung des Barons von Wolzogen gefallen: Mit seinem letzten Geld mietete er ein Luftschiff und warf aus großer Höhe Handzettel ab. Auf ihnen stand zu lesen: "Ich grüße Berlin!" Christian Semler (1938 - 2013)
Freitag, Dezember 27, 2013
HURRA! (Again)
Manche Filme sollten vielleicht nur Trailer bleiben. Wie könnten Sie eine solche Dynamik und Tempo haben?
Mittwoch, Dezember 25, 2013
Sonntag, Dezember 22, 2013
Nachruf
"Alice Schwarzer, der seligen Else Kling aus der Lindenstraße immer ähnlicher, keift sich mal wieder durch alle Fernsehkanäle, diesmal auf der Suche nach Huren, die ihrem Bild von Huren entsprechen – also Frauen, die sich ausschließlich leiblich prostituieren, aber nicht ihre Seele an die Bild-Zeitung verkaufen. Welch schweren Weg geht sie für all jene Unmündigen, die es noch nicht geschafft haben, sich von Alice Schwarzer zu emanzipieren! Darüber kann man hinwegkommen.
Darüber nicht: Am 20. November starb Dieter Hildebrandt. Das hätte er nicht tun sollen."
Roger Willemsen ZEIT Magazin
Darüber nicht: Am 20. November starb Dieter Hildebrandt. Das hätte er nicht tun sollen."
Roger Willemsen ZEIT Magazin
Sonntag, Dezember 15, 2013
Samstag, Dezember 14, 2013
Sonntag, Dezember 08, 2013
Samstag, Dezember 07, 2013
asdascsfv
Monica: Wow! Don't you look nice?!
Phoebe: Yes, I do! Today is Mike and my one-year anniversary.
Rachel: OH! What's it the anniversary of? Your first date, your first kiss, first time you had sex...
Phoebe: YEAH!
Chandler: So you must be going to somewhere fancy to celebrate?
Phoebe: Uh-uh. Ehm, a Knicks game.
Joey: Uhm... Aren't you a little overdressed?
Phoebe: Hey, you know what, I've never had a one-year anniversary before, so no matter where we go, I'm wearing something fancy pants, and... I'm gonna put on my finest jewelry and we're gonna have sex in a public rest room.
Monica: You guys do that? Chandler won't even have sex in our bathroom!
Chandler: That's where people make number two!!
Phoebe: Yes, I do! Today is Mike and my one-year anniversary.
Rachel: OH! What's it the anniversary of? Your first date, your first kiss, first time you had sex...
Phoebe: YEAH!
Chandler: So you must be going to somewhere fancy to celebrate?
Phoebe: Uh-uh. Ehm, a Knicks game.
Joey: Uhm... Aren't you a little overdressed?
Phoebe: Hey, you know what, I've never had a one-year anniversary before, so no matter where we go, I'm wearing something fancy pants, and... I'm gonna put on my finest jewelry and we're gonna have sex in a public rest room.
Monica: You guys do that? Chandler won't even have sex in our bathroom!
Chandler: That's where people make number two!!
Freitag, Dezember 06, 2013
Mittwoch, Dezember 04, 2013
Hair!
Wird unsere Kultur gerade einem drastischen Reinigungsprozess unterzogen - fragt sich das SZ Magazin, bei dem alte Genusstechniken wie Rauchen und Alkoholtrinken unter Generalverdacht gestellt werden und einem neuen Puritanismus weichen, dessen Ideale Fitness, Sport und Gesundheit sind? Jedenfalls deuten entgiftete Lebensmittel wie Butter ohne Fett, Bier ohne Alkohol und Kaffee ohne Koffein darauf hin. Sie suggerieren, dass so etwas wie Genuss ohne Reue möglich wäre.
Im SZ Magazin stellt Paul-Philipp Hansk die oben paraphrasierte Beobachtung im Zusammenhang mit dem Impreativ zur Körpervollenthaarung. Vor diesem Hintergrund ergibt die Enthaarung als Teil einer reinlichkeitsorientierten Sexualpraxis, die eben alles ausßer Kontrollverlust oder rohe Natur ist, sondern das Gegenteil: »Sex ohne Körper« – oder genauer: der Sex, dessen Ideal der unschuldige Körper ist. Ergo wird rasiert, bis die Leiber wieder aussehen wie Kinderkörper.
Im SZ Magazin stellt Paul-Philipp Hansk die oben paraphrasierte Beobachtung im Zusammenhang mit dem Impreativ zur Körpervollenthaarung. Vor diesem Hintergrund ergibt die Enthaarung als Teil einer reinlichkeitsorientierten Sexualpraxis, die eben alles ausßer Kontrollverlust oder rohe Natur ist, sondern das Gegenteil: »Sex ohne Körper« – oder genauer: der Sex, dessen Ideal der unschuldige Körper ist. Ergo wird rasiert, bis die Leiber wieder aussehen wie Kinderkörper.
Samstag, November 30, 2013
Zynismus
Im aktuellen ZEIT Magazin findet sich ein atemberaubendes Beispiel für kolossalen Zynismus, grandiose Unaufmerksamkeit und eklatanten Mangel an Feingefühl:
Im Magazin findet sich eine intensive schwarz/weiß Fotostrecke mit Portraits von Opfern von israelischen Militärangriffen. Portraits von Menschen, die schwer verletzt Angriffe des israelischen Militärs überlebten: Männer, Frauen, Kinder. Sie haben Gliedmaßen oder ein Auge verloren. Verbrennungen erlitten.
Auf Seite 24/25 wird die 10jährige Ola Abdel Aal gezeigt. Sie überlebte einen Hauseinsturz, der von dem Beschuss durch eine F-16 verursacht wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite lacht einen unvermittelt Werbung für das Prada Parfum CANDY an. Oder ist es die Idee gewesen, das, WENN man die Prada Werbung schon irgendwo platzieren muss, es dann doch bitte gegenüber von dem Portrait eines Kindes zu tun?
Auf Seite 30/31 findet sich gegenüber dem Portrait der 24jährigen Taghrid, die ein Auge durch einen Drohnen-Angriff verlor die Anzeige des Uhren-Schmuck-Herstellers Bucherer mit dem Titel "Traum. Ewigkeit".
(Ob sich die Marketing-Verantwortlichen schon bei der Redaktion für die gelungene Platzierung bedankt haben?)
Fragen über Fragen.
Im Magazin findet sich eine intensive schwarz/weiß Fotostrecke mit Portraits von Opfern von israelischen Militärangriffen. Portraits von Menschen, die schwer verletzt Angriffe des israelischen Militärs überlebten: Männer, Frauen, Kinder. Sie haben Gliedmaßen oder ein Auge verloren. Verbrennungen erlitten.
Auf Seite 24/25 wird die 10jährige Ola Abdel Aal gezeigt. Sie überlebte einen Hauseinsturz, der von dem Beschuss durch eine F-16 verursacht wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite lacht einen unvermittelt Werbung für das Prada Parfum CANDY an. Oder ist es die Idee gewesen, das, WENN man die Prada Werbung schon irgendwo platzieren muss, es dann doch bitte gegenüber von dem Portrait eines Kindes zu tun?
Auf Seite 30/31 findet sich gegenüber dem Portrait der 24jährigen Taghrid, die ein Auge durch einen Drohnen-Angriff verlor die Anzeige des Uhren-Schmuck-Herstellers Bucherer mit dem Titel "Traum. Ewigkeit".
(Ob sich die Marketing-Verantwortlichen schon bei der Redaktion für die gelungene Platzierung bedankt haben?)
Nachtrag 1 / PRADA Avalanche
Eine Mail an PRADA geschickt und nachgefragt, ob die wissen, in welchem Kontext ihre Werbung präsentiert wird und falls ja, wieso sie das machen. Ein Freund aus der Marketingbranche schreibt:
"Jetzt wird bekommt der arme Prada Leiter Marketingkommunikation einen Einlauf von seinem Chef, und der wiederum macht dann die Media-Agentur fertig, weil er natürlich den Streuplan einfach unterschrieben hat, ohne jede Schaltung zu kontrollieren...dafür war keine Zeit, weil die Kreativagentur die Druckvorlagen viel zu spät fertig hatte. Alles Kacke, aber Realität."
Nachtrag 2 / Verkappte Konsumkritik?
ODER sollte das etwa eine Art verkappte Luxuskonsumkritik sein? Ist das die Methode, mit der die Redaktion/Anzeigenabteilung es hinbiegt, die Anzeigen zu schalten (von irgendwas müssen ja die Gehälter gezahlt werden), aber dennoch einen konsumkritischen Spin zu erzeugen, eine Art nicht intendierten Benetton-Effekt, indem die Reklame für Luxusartikel mit dem Elend der Welt kontrastiert wird? Also eine im ZEIT MAGAZIN öffentlich ausgestellte "Prada/Buchener-Verarsche", für die auch noch dem ZEIT Magazin Geld bezahlen?Fragen über Fragen.
Freitag, November 29, 2013
Donnerstag, November 28, 2013
Der feine Unterschied
"Deutschland gehen die Ausreden aus, hieß es neulich in der taz. Gemeint waren die Ausreden, den Mindestlohn nicht einzuführen. Experten wurden zitiert, allesamt Befürworter. Die Republik betreibe social Dumping, kritisierte sie. (...) Wenig später wehte ein Shitstorm durch die Redaktionsräume an der Rudi Dutschke Straße. Denn die taz suchte Volontäre und bot 903,15 Euro im Monat. Bei einer 40-Stunden-Woche ein Stundenlohn von 5,64 Euro Brutto. (...) Die Geschäftsleitung der taz verteidigt dies, so, wie man es von Arbeitgeberverbänden kennt: Die Gehälter lägen bei zwei Drittel der branchenüblichen Tarife- "Bei Bezahlung des vollen Tariflohns müssten also 1/3 der Belegschaft entlassen werden." Oder 12.000 Abonnenten gewonnen werden, eher unwahrscheinlich."Martin Klein in der aktuellen STADTREVUE
Kleinere Übel
"Ich glaube übrigens, ich wäre, wenn ich mich entscheiden müsste, viel lieber Prostituierter als Leichenwäscher oder Proktologe."Harald Martenstein
Authentisch wie ein Schlager
In der ZEIT beschreibt Moritz von Uslar in einem nicht immer haarscharf an der Verächtlichmachung und Überheblichkeit entlangschrammenden Artikel eine Begegnung mit der Radio- und Fernsehjournalistin Christine Westermann, bekannt aus der Erfolgsserie "Zimmer frei". Im Radio empfiehlt sie Bücher und hat sich, kaum bemerkt, zur Nachfolgerin Elke Heidenreichs entwickelt: Einer Literaturratgeberin, die mit ihren Empfehlungen die Absatzzahlen des Buchmarktes steuern kann oder wie ihr Verleger Helge Malchow, Chef von Kiepenheuer & Witsch es formuliert: "Wenn sie mal schwärmt, dann kann man nichts mehr festhalten, dann wird nur noch verkauft."
Rigide
In der Süddeutschen Zeitung kommentiert Heribert Prantl den Koalitionsvertrag: "Bisher war nicht bekannt, dass Ex-Innenminister Otto Schily auf Seiten der SPD an den Koalitionsverhandlungen beteiligt war. Wer den innen- und rechtspolitischen Teil des Koalitionspapiers liest, wird den Eindruck nicht los, dass das so gewesen sein muss: Dieser Teil ist partiell von einer so konservativen Rigidität, dass einem beim Lesen die Sehnsucht nach einer FDP anfällt - die es verhindert hätte, dass nun in den Zeiten von NSA allen Ernstes wieder eine üppige Vorratsdatenspeicherung eingeführt werden soll, die sich um die Vorgaben des Verfassungsgerichts wenig schert."
Montag, November 25, 2013
Problematur
"Die Frage ist, ob wir eine Regierung überhaupt brauchen. Man sieht
gerade: Es läuft auch so. Im Grunde hat Deutschland ein neues
politisches System. Es besteht darin, dass man Probleme nicht mehr löst,
sondern sich entwickeln lässt, bis sie sich von selbst erledigen." Axel Hacke
Knabenführer
Wird unsere Kultur gerade einem drastischen Reinigungsprozess unterzogen, bei dem alte Genusstechniken wie Rauchen und Alkoholtrinken unter Generalverdacht gestellt werden und einem neuen Puritanismus weichen, dessen Ideale Fitness, Sport und Gesundheit sind? Jedenfalls deuten entgiftete Lebensmittel wie Butter ohne Fett, Bier ohne Alkohol und Kaffee ohne Koffein darauf hin. Sie suggerieren, dass so etwas wie Genuss ohne Reue möglich wäre.
Im SZ Magazin stellt Paul-Philipp Hansk die oben paraphrasierte Beobachtung im Zusammenhang mit dem Impreativ zur Körpervollenthaarung.
Vor diesem Hintergrund ergibt die Enthaarung als Teil einer reinlichkeitsorientierten Sexualpraxis Sinn, die eben alles außer Kontrollverlust oder rohe Natur ist, sondern das Gegenteil: »Sex ohne Körper« – oder genauer: Sex, dessen Ideal der unschuldige Körper ist. Ergo wird rasiert, bis die Leiber wieder aussehen wie Kinderkörper.
Im SZ Magazin stellt Paul-Philipp Hansk die oben paraphrasierte Beobachtung im Zusammenhang mit dem Impreativ zur Körpervollenthaarung.
Vor diesem Hintergrund ergibt die Enthaarung als Teil einer reinlichkeitsorientierten Sexualpraxis Sinn, die eben alles außer Kontrollverlust oder rohe Natur ist, sondern das Gegenteil: »Sex ohne Körper« – oder genauer: Sex, dessen Ideal der unschuldige Körper ist. Ergo wird rasiert, bis die Leiber wieder aussehen wie Kinderkörper.
Mittwoch, November 13, 2013
Journalisten!
"Was haben wir in den
letzten Tagen nicht Schreckliches von Euch über die Folgen des Taifuns
Haiyan auf den Philippinen erfahren müssen: Da ist von "Verwüstungen
apokalyptischen Ausmaßes" (Ruhr Nachrichten) die Rede,
"Überlebende berichten von apokalyptischen Zuständen" ("Spon"), und
selbst "ein UN-Vertreter schilderte apokalyptische Szenen" (Berliner Zeitung). Zusammengefaßt also: "Die Apokalypse könnte kaum schlimmer sein" (Bild) –
oder auf den Punkt gebracht: "Apocalypse Now" (N24). Und alles nur
infolge der internationalen Bemühungen um die Eindämmung der
Erderwärmung, "weil sich die Protagonisten in apokalyptische Reiter
verwandelt haben" (FAZ). Wobei uns jetzt etwas ganz anderes
beschäftigt, nämlich die Frage, ab welchem Zeitpunkt eigentlich die
Offenbarung des Johannes und die Werke Roland Emmerichs Pflichtlektüre
im Journalistikstudium geworden sind?
Kawumm! Titanic"
Schach!
Beantwortung der Frage: Was ist für einen Inder maximal exotisch? Quelle: Liveticker zur Schach-WM
"Titelverteidiger ist der Inder Viswanathan Anand. Der 43-Jährige mit dem Spitznamen "Tiger von Madras" hat den Titel seit 2007 inne und ist damit der 15. Schach-Weltmeister. Anand verteidigte den Titel 2008 in Bonn, 2010 in Sofia und 2012 in Moskau erfolgreich. Seine Vorbereitung absolvierte der Inder wie gewohnt in Bad Soden/Taunus, wo er auch ein Haus besitzt"
Sonntag, November 10, 2013
Asadake - Das etwas andere Familienfoto
Im aktuellen Magazin der Süddeutschen Zeitung ist eine schöne Fotostrecke des Japaners Masashi Asada. Der fotografiert sich, seinen Bruder und seine Eltern in wunderschön inszenierten Bildern, sei es als Feuerwehrtruppe, Personal einer Großküche oder als Rockband. Die Bilder sind als Bildband ASADAKE zu erhalten.
Hasenherz
Heribert Prantl erteilt in der SZ vom Freitag einen Grundkurs in Rechtsstaatlichkeit. Sehr lesenswert, weil er in SENDUNG MIT DER MAUS-Stil die immer wieder den raunend vorgetragenen Hinweis auf den begehende Auslieferungsvertrag mit den USA, dessentwegen Deutschland den Whistleblower Snowden angeblich kein Asyl gewähren könne, widerlegt.
Um herauszufinden, was es mit dem Auslieferungsvertrag auf sich habe, müsse man weder schwere Zugangswege nehmen (ALLE Verträge sind im Bundesgesetzblatt nachzulesen) noch juristisch beschlagen sein.
So legt Prantl den offensichtlichen Grund für die deutsche Zurückhaltung frei:
Um herauszufinden, was es mit dem Auslieferungsvertrag auf sich habe, müsse man weder schwere Zugangswege nehmen (ALLE Verträge sind im Bundesgesetzblatt nachzulesen) noch juristisch beschlagen sein.
So legt Prantl den offensichtlichen Grund für die deutsche Zurückhaltung frei:
"Der SPD-Innenpolitiker Thomas Oppermann, Geschäftsführer der SPD-Fraktion und Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums, behauptet beispielsweise, wegen des deutsch-amerikanischen Auslieferungsabkommens sei Snowden in Deutschland nicht sicher; deshalb könne man ihn nur in Moskau vernehmen. Es ist dies eine Begründung, mit der die eigene Hasenherzigkeit juristisch getarnt werden soll. Man tut so, als sorge man sich um das Schicksal Snowdens. In Wahrheit sorgt man sich um sich selbst und fürchtet den Zorn der USA." (SZ)
Ein Lied geht um die Welt
Erstaunlich, wieviel man nur mit einem Bass machen kann:
Es hilft natürlich auch IMMER, ein junger Hase zu sein
New York College Hasen. Für jedes 24jährige Mädchen (oder Knabenfreunde) ist etwas dabei.
Get Wacken!
Get Saxy!
HASE 2
Samstag, November 09, 2013
Zwergenkoalition
»Politik für die Menschen« wollen sowohl CDU als auch SPD machen, das sagen sie gern. Es soll nach Gemeinwohl klingen, nach großer Aufgabe. In Wirklichkeit ist das keine Politik, es ist Kitsch. Denn Politik bedeutet, Prioritäten zu setzen. »Die Menschen« gibt es nicht. Was dem einen Menschen nützt, schadet dem anderen (...)
Eine Große Koalition, da sind sich alle einig, muss sich große Aufgaben vornehmen, um die Macht- ballung im Parlament nicht nur zu legitimieren, sondern konstruktiv zu nutzen. Wann, wenn nicht jetzt, wäre die Gelegenheit dazu? Es gibt Aufgaben, es gibt eine Mehrheit, und sogar Geld ist da. Statt- dessen werden Parteiprogramme nebeneinander- gelegt und verglichen. Nicht zum Wohle des Volkes, wie es so schön heißt, sondern um den Koalitionsvertrag verdaulich zu machen, vor allem für die SPD."Tina Hildebrandt in der aktuellen ZEIT.
Donnerstag, November 07, 2013
Wie geht es uns, Herr Küppersbusch?
TAZ: Viele sorgen sich: Ist die deutsch-amerikanische Liebesbeziehung endgültig vorbei?
Küppersbusch: Ende einer Pubertätskrise. Bisher – von Vietnam über Pershing bis zu den Golfkriegen – war der deutsche Tenor: Mit den Fingern stellt Ihr uns Frieden und Demokratie hin, dann reißt Ihr mit dem Arsch alles wieder um. Das war enttäuschte Liebe, jedenfalls eher als Anti-Amerikanismus. Jetzt agiert Amerika gegen Ideale, die es bei uns zur Aufbewahrung hinterlegt hat. Wir müssen uns entscheiden zwischen den USA und den Werten, die wir von ihnen adoptiert haben. Ganz einfach : Erwachsen.
via taz "Wie geht es uns Herr Küppersbusch?"
Küppersbusch: Ende einer Pubertätskrise. Bisher – von Vietnam über Pershing bis zu den Golfkriegen – war der deutsche Tenor: Mit den Fingern stellt Ihr uns Frieden und Demokratie hin, dann reißt Ihr mit dem Arsch alles wieder um. Das war enttäuschte Liebe, jedenfalls eher als Anti-Amerikanismus. Jetzt agiert Amerika gegen Ideale, die es bei uns zur Aufbewahrung hinterlegt hat. Wir müssen uns entscheiden zwischen den USA und den Werten, die wir von ihnen adoptiert haben. Ganz einfach : Erwachsen.
via taz "Wie geht es uns Herr Küppersbusch?"
I'm YELPing this!
"Did you read my review of yesterdays sunset? I'm tagging that as useful!"
Tricia & Johanna: Yelpers - watch more funny videos
Was uns Merkel schuldet
Vor Kurzem hat sich das Europäische Parlament in einem akzeptablen Kompromiss einstimmig auf eine neue Verordnung zum Datenschutz geeinigt.
"Es läge nun nichts näher, als dass die europäischen Regierungen (...) zu einer Entscheidung kommen. Sonst verschiebt sich das Inkrafttreten der Verordnung bis ins Jahr 2015. (...) Angela Merkel hat es nicht vermocht, uns gegen Angriffe auf die deutsche Souveränität und die Grundrechte zu schützen. Hier nun könnte sie handeln. (...) Nun hat Frau Merkel das Gegenteil getan: Sie hat sich vor wenigen Tagen in Brüssel geweigert, auf einer Verabschiedung vor der Wahl zu bestehen - anders als andere Regierungen. "Die US-IT-Industrie konnte ihr Glück kaum fassen", beschrieb ein journalistischer Beobachter die Situation. Begreift Frau Merkel nicht, dass sie uns nach so vielen Versäumnissen nun wirklich etwas schuldig ist? Dies gilt auch für die SPD." (Gerhart Baum in SZ)
Sonntag, November 03, 2013
Samstag, November 02, 2013
Sonntag, Oktober 27, 2013
Danke, Edward Snowden
"Der Ausschuss verhandelt nach den Regeln der Strafprozessordnung. Man wird Snowden nach diesen Regeln einladen, als Zeuge auszusagen und ihm Schutz und freies Geleit zusichern. Für Personen, die zur Aufklärung von Straftaten beitragen, gibt es bisweilen sogar Belohnung in Geld. Schutz und freies Geleit ist also das Mindeste, was dem Aufklärer Snowden zu gewähren ist."
Heribert Prantl
This goes not
Die NEW YORK TIMES erklärt ihren Lesern sehr schön, dass und warum in Deutschland die Berichte über die Abhöraktion für Unruhe sorgen. Die Vorwürfe
"struck an especially unsettling chord in a country scarred by the surveillance undertaken by Nazi and Communist governments in its past. Mr. Seibert quoted the chancellor, who was raised in Communist East Germany, as telling Mr. Obama that “between close friends and partners, which the Federal Republic of Germany and the United States of America have been for decades, there should be no such surveillance of the communications of a head of government.”Wäre die korrekte Übersetzung nicht: "Surveillance of the communication between friends - this goes not at all!"
Foto: Focus/Reuters |
Samstag, Oktober 26, 2013
Städtemarketing Limburg
Axel Hacke stellt die Leistungen des Städtemarketingexperten Tebartz von Dings heraus:
"Jedenfalls weiß ich, was ich von Limburg weiß, nur, weil Franz-Peter Tebartz-van Elst dort den Bischofssitz hat renovieren lassen. Er hat die Stadt ins Gespräch gebracht, Limburg ist in aller Munde. Man muss mal das Positive sehen: Was nützt die Schönheit der komplett erhaltenen Limburger Altstadt, wenn niemand davon hört? Die Fachwerkpracht? Der spätromanische Georgsdom? Nur die Älteren (und auch von ihnen naturgemäß bloß wenige) kannten ihn noch von der Rückseite des Tausend-Mark-Scheines, der – nebenbei gesagt – 1964 in Verkehr kam, fünf Jahre nach der Geburt Tebartz-van Elsts. War dies ein früher, deutlicher, leider jedoch übersehener Hinweis, von wem auch immer, auf dessen Verhältnis zum Geld?"
Hohoho. Harharhar
"[...] sein Leben folgt der Dramaturgie einer sogenannten Sitcom. Nur der Sitcom-Held ist in seinen Wünschen und Träumen, seinen Stärken und Schwächen und ewigen Selbsttäuschungen ähnlich durchschaubar und simpel gestrickt. Er sagt dies, und jeder Fünfjährige vor dem Bildschirm weiß: Eigentlich meint er das. Eine cappuccinofarbene Frau tritt auf, und siehe da: Sabber, sabber, bumms, rassel, Gelächter. Dann kommt eine Blondine, er schenkt ihr mit großer Geste einen Verlobungsring, aber am Ende der Folge: Har, har, har. In der Ecke des Sets ist eine Tür, die fast nie aufgemacht wird, aber jeder weiß: Besenkammer. Wann immer er daran vorbeikommt: Ho, ho, ho. Am Anfang jeder Episode taucht ein windiger »Berater« mit einer neuen Geschäftsidee auf, die natürlich ausprobiert wird und am Ende jeder Episode scheitert. Der Held ist nicht unsympathisch, seine Kinder zum Bei-spiel lieben ihn. Aber er lernt halt nie etwas dazu. Täte er es, wäre die Sitcom zu Ende."Tobias Kniebe erklärt "Das Prinzip Boris Becker"
Sonntag, Oktober 20, 2013
Samstag, Oktober 19, 2013
Samstag, Oktober 12, 2013
Wie wärs mit Erwachsen werden?
Dass die Amerikaner, Engländer, Franzosen und alle die ganze Welt ausspionieren - darüber regt sich niemand auf. Das versteht auch keiner. Datennetzwerke. Netzpolitik. Ich hab nix zu verbergen.
Ein Manager ruiniert eine Firma, schickt tausende Angestellte in die Arbeitslosigkeit und bekommt zum Dank 55,6 Millionen Dollar Abfindung. Aber das ist normal. Das hatten wir schon so oft.
Schweinefleisch-Skandal, Sklavenarbeit auf Fifa-Baustellen, in Syrien hört das Töten nicht auf, der Flughafen in Berlin wird nicht fertig, die Bahn erhöht die Preise, die deutsche Politik wird von Konzernen und Lobbyisten gesteuert und in deutschen Großstädten gibt es kaum mehr bezahlbaren Wohnraum. Das kennen wir. Das ist so fern und abstrakt.
Aber dass es eine Schweinerei ist, wenn ein Mitglied einer internationalen Sekte sich mit den Vereinsgeldern eine Badewanne für 15.000 Euro kauft, das versteht der Deutsche. Weil er auch überlegt, sein Bad neu zu fliesen und sich schon mal im Baumarkt erkundigt hat.
Die mediale Skandalisierungsmaschine rubbelt dem deutschen Michel den Empörungsphallus, bis ihm die Backen glühen.
In diesem immerselben Stück wechseln nur die Darsteller: Guttenberg, Wulff, Schavan, Eltz - das Publikum hat sich bis zum Finale hochgejazzt, und erwartet nun endlich abspritzen zu können. Rücktritt. Absetzung. Bilder der Demut. Letzte Auftritte mit ernsten Statements.
Und danach? Post coitum homo anomale triste.
Dann ist der nächste dran. Hunzicker hat ein Kind. Irgendein Politiker macht einen Hitler-Vergleich. Vor der italienischen Küste ertrinken Menschen.
Und bald ist wieder Fußball WM.
Samstag, Oktober 05, 2013
Schöner über das Wetter reden
"Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Russland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen. Die Isothermen und Isotheren taten ihre Schuldigkeit. Die Lufttemperatur stand in einem ordnungsgemäßen Verhältnis zur mittleren Jahrestemperatur, zur Temperatur des kältesten wie des wärmsten Monats und zur aperiodischen monatlichen Temperaturschwankung. Der Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes, der Lichtwechsel des Mondes, der Venus, des Saturnringes und viele andere bedeutsame Erscheinungen entsprachen ihrer Voraussage in den astronomischen Jahrbüchern. Der Wasserdampf in der Luft hatte seine höchste Spannkraft, und die Feuchtigkeit der Luft war gering.Mit einem Wort, das das Tatsächliche recht gut bezeichnet, wenn es auch etwas altmodisch ist: Es war ein schöner Augusttag des Jahres 1913."
Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. 1930/1999: 9
Freitag, Oktober 04, 2013
Fernsehweh
"Jede Gegenwart braucht Erzählungen, um nicht böser Banalität anheimzufallen. Soll also die deutsche Gegenwart tagein tagaus durch Kommissare erzählt werden, die auf eine jeweils regionale Wasserleiche starren?"In der SZ analysiert Alexander Gorkow die Ursachen für den deutschen TV Trübsinn und kommt zu einem nachvollziehbarem Schluss:
"Einfluss haben in Deutschland hingegen eigentlich bretthart abgesicherte Fernsehredakteure, die trotzdem große Quotenängste haben, und die deshalb von einer Handvoll schlauer Produzenten, die um diese Ängste wissen, immer wieder den gleichen Pudding serviert bekommen. Diese Produzenten spielen für das hiesige Fernsehen heute die Rolle, die Johannes Mario Simmel mal im Buchmarkt spielte: als Impresarios inhaltlich relevanter, formal seifiger Kartonware wie den ZDF-Dekorationsunsinn "Adlon" mit seinen durch Trümmerdialoge stolzierenden Kostümträgern." (SZ)
Montag, September 16, 2013
Sonntag, September 15, 2013
Bauernregel
Kurt Kister analysiert in der SZ den Wahlsieg der CSU:
"Die CSU ist immer noch das, was auch die PDS in den Neunzigerjahren im Osten war: eine Regionalpartei mit Heimat-Identifikationspotenzial. Andererseits ist die CSU so etwas Ähnliches wie der Siemens-Konzern: ein langsamer Gigant mit einer Reputation aus der Vergangenheit, von dem man Sicherheit und bedächtige Innovation erwartet und dem man Schmutzeleien wieder verzeiht. Diese Kombination aus Industriebehörde und Heimatpartei ist einmalig und bisher unschlagbar in Bayern. (...) Betrachtet man noch das traurige Ergebnis der Grünen, die bei dieser Wahl nur stagnieren, kann man zu dem Schluss kommen, dass es egal ist, welche Verfehlungen sich CSU-Politiker zuschulden kommen lassen - es gewinnt immer die CSU."
BÄÄÄM
Aus dem 11 Freunde Liveticker zum Spiel Dortmund / Hamburg:
9. Wow, schwierig, sich nach dem Lasogga-Bild noch zu konzentrieren. Was war hier noch gleich? Achja, Fußball. Und: Tor. Und zwar durch den schnellsten Mensch der Welt, Pierre-Emerick Usain Carl Lewis Aubameyang. Geht links durch, Aubamewrumm, zieht ab, Aubamepeng, und schon steht's hier Aubameeins zu Null.
20. Effenberg meint: »Adler sieht dabei sehr unglücklich aus.« Und wenn einer weiß, wie es ist, wenn man »unglücklich aussieht«, dann Stefan Effenberg.
41. Auf dem Feld ist mehr Bewegung als auf Uli Hoeneß Konten. Die Ecke bringt nichts ein. Gibt also auch nichts zu versteuern.
19:32 Uhr Jetzt Aki Watzke im Interview, sieht ein wenig aus wie Martin Semmelrogge. Ist da gerade was am Planen dran, muss nur noch Keek überzeugen.
9. Wow, schwierig, sich nach dem Lasogga-Bild noch zu konzentrieren. Was war hier noch gleich? Achja, Fußball. Und: Tor. Und zwar durch den schnellsten Mensch der Welt, Pierre-Emerick Usain Carl Lewis Aubameyang. Geht links durch, Aubamewrumm, zieht ab, Aubamepeng, und schon steht's hier Aubameeins zu Null.
20. Effenberg meint: »Adler sieht dabei sehr unglücklich aus.« Und wenn einer weiß, wie es ist, wenn man »unglücklich aussieht«, dann Stefan Effenberg.
41. Auf dem Feld ist mehr Bewegung als auf Uli Hoeneß Konten. Die Ecke bringt nichts ein. Gibt also auch nichts zu versteuern.
19:32 Uhr Jetzt Aki Watzke im Interview, sieht ein wenig aus wie Martin Semmelrogge. Ist da gerade was am Planen dran, muss nur noch Keek überzeugen.
Samstag, September 14, 2013
Firestarter Lullabye
Die famose Martina Hill! Wenn die Kleine mal wieder nicht einschlafen kann: Einfach mal PRODIGY summen! Sehr schön, wie sie den englischen Zungenschlag hinbekommt.
Wer sich nicht mehr an das Original erinnert:
Wer sich nicht mehr an das Original erinnert:
Burkini-Atoll
Sehr guter Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum "Burkini-Urteil".
Darin findet sich der Hinweis, dass das Recht auf Religionsfreiheit gegen den Erziehungsauftrag des Staates abgewogen werden muss - und beim Schwimmunterricht würden diese beiden Ansprüche nun mal kollidieren. Warum? Es gibt in Deutschland für Schülerinnen kein Kopftuchverbot etwa im Mathematik- und Deutschunterricht.
Der Grund: Das Kopftuch kollidiert in diesen Fällen - nach derzeit herrschender Auffassung - einfach nicht stark genug mit dem staatlichen Erziehungsauftrag (wenn Lehrerinnen eines tragen, sehen das viele anders). Mädchen können auch mit einem Kopftuch Mathematik oder Deutsch lernen.
Im Schwimmunterricht aber muss man eben nun mal schwimmen, im Turnunterricht muss man turnen. Und übermäßig viel Kleidung ist dabei bekanntlich hinderlich.
Das Gefühl der Scham (das die muslimische Eltern im Rahmen der Vermittlung ihrer Konventionen und Sittlichkeitsvorstellungen ihren Kindern beibringen möchten) ist aber - so das Gerichtsurteil - keine Ausübung der Religion im Sinne einer rituellen oder gottesdienstähnlichen Handlung, sondern einfach eine Begegnung des religiös erzogenen oder gestimmten Menschen mit dem säkularen Alltag.
Solche Kollisionen sieht das Bundesverwaltungsgericht, mit bestimmten Kompromissen bei der Kleiderordnung, auch für muslimische Schülerinnen als zumutbar an.
Dieser Auffassung schließt sich das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil an: "Die Schulpflicht", so die Richter, "steht nicht unter dem Vorbehalt, dass die Unterrichtsgestaltung die gesellschaftliche Realität in solchen Abschnitten ausblendet, die im Lichte individueller religiöser Vorstellungen als anstößig empfunden werden mögen." Und ferner heißt es: "Eine Gestaltung des Unterrichts, die jeder Glaubensvorstellung Rechnung trägt, ist nicht praktikabel."
Darin findet sich der Hinweis, dass das Recht auf Religionsfreiheit gegen den Erziehungsauftrag des Staates abgewogen werden muss - und beim Schwimmunterricht würden diese beiden Ansprüche nun mal kollidieren. Warum? Es gibt in Deutschland für Schülerinnen kein Kopftuchverbot etwa im Mathematik- und Deutschunterricht.
Der Grund: Das Kopftuch kollidiert in diesen Fällen - nach derzeit herrschender Auffassung - einfach nicht stark genug mit dem staatlichen Erziehungsauftrag (wenn Lehrerinnen eines tragen, sehen das viele anders). Mädchen können auch mit einem Kopftuch Mathematik oder Deutsch lernen.
Im Schwimmunterricht aber muss man eben nun mal schwimmen, im Turnunterricht muss man turnen. Und übermäßig viel Kleidung ist dabei bekanntlich hinderlich.
Scham ist keine Ausübung der Religion sondern einfach eine Begegnung des religiösen Menschen mit dem säkularen AlltagEin weiterer, grundsätzlicherer Hinweis, der deutlich machen mag, inwiefern Religion in Deutschland, ihren Totalanspruch aufgeben muss: Das Grundgesetz schützt die freie Ausübung der Religion. Hierzu gehören insbesondere religionsinterne Rituale und Traditionen, sofern sie der Allgemeinheit (gerade noch) als zumutbar erscheinen; in diesem Sinne gleicht etwa die rituelle Beschneidung bei den Juden der christlichen Taufe oder der Erstkommunion, weswegen sie erlaubt bleibt.
Das Gefühl der Scham (das die muslimische Eltern im Rahmen der Vermittlung ihrer Konventionen und Sittlichkeitsvorstellungen ihren Kindern beibringen möchten) ist aber - so das Gerichtsurteil - keine Ausübung der Religion im Sinne einer rituellen oder gottesdienstähnlichen Handlung, sondern einfach eine Begegnung des religiös erzogenen oder gestimmten Menschen mit dem säkularen Alltag.
Solche Kollisionen sieht das Bundesverwaltungsgericht, mit bestimmten Kompromissen bei der Kleiderordnung, auch für muslimische Schülerinnen als zumutbar an.
"Eine Gestaltung des Unterrichts, die jeder Glaubensvorstellung Rechnung trägt, ist nicht praktikabel."Schließlich: In Deutschland müssen ALLE Bürger hinnehmen, dass staatliche Erziehungsauftrag inklusive Schulpflicht, als solche ja schon in die Lebensgestaltung aller Familien mit ihren jeweiligen Prägungen eingreift.
Dieser Auffassung schließt sich das Bundesverwaltungsgericht in seinem Urteil an: "Die Schulpflicht", so die Richter, "steht nicht unter dem Vorbehalt, dass die Unterrichtsgestaltung die gesellschaftliche Realität in solchen Abschnitten ausblendet, die im Lichte individueller religiöser Vorstellungen als anstößig empfunden werden mögen." Und ferner heißt es: "Eine Gestaltung des Unterrichts, die jeder Glaubensvorstellung Rechnung trägt, ist nicht praktikabel."
Eine größere Stadt an der Donau
"I studier so vor mich hi und mach Schabernack..." Da können sich die hysterisierten Bachelor-Hasen eine Scheibe von Abschneiden
Modular Phone
Hooray for the Community!
Alle Nase lang rangieren wir elektronische Geräte wie Mobiltelefone, iPods oder ähnliches aus, hauptsächlich weil eine Komponente nicht mehr rockt: Das Akku ist hin, der Speicher genügt nicht oder ähnliches.
Hier kommt eine Idee für ein Smartphone, das komplett aus austauschbaren Komponenten besteht.
Bislang ist es nur eine Idee. Jetzt werden Stimmen gesammelt. Je mehr Leute sagen "So etwas würde mich interessieren", desto einfacher wird es, Firmen und Entwickler zu finden, die diese Idee in die Tat umsetzen. Checkt das schön gemachte und plausible Video und nehmt über Twitter, Facebook o.ä. am sogen- "Thunderclap" teil - dem digitalen Donnerhall eines massiven Applauses für dieses Projekt.
www.phonebloks.com
Und wer schon jetzt ein ANDERES Smartphone will, könnte sich bei www.fairphone.com gut aufgehoben fühlen. "A seriously cool smartphone that puts social values first" - faire Löhne, umweltgerechte Produktion, offene Technologie.
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Mittwoch, September 11, 2013
Hm- D - F#m - E
JETZT.de berichtet, dass Musikportale und Blogger weltweit behaupten, DAFT PUNK hätten ihren Megahit Get Lucky geklaut. Das -sagt ein Musikwissenschaftler - ist Blödsinn, auch wenn ihr Song am Anfang erstaunliche Ähnlichkeit mit einem koreanischen Youtube-Video von 2011hat.
Auch wenn die typische Gitarristen Visage famos ist: Erst mit Rick James-Matte und Glitzerjacken vor Sonneuntergangstapete wird die Sache rund!
Auch wenn die typische Gitarristen Visage famos ist: Erst mit Rick James-Matte und Glitzerjacken vor Sonneuntergangstapete wird die Sache rund!
Samstag, September 07, 2013
Sonntag, September 01, 2013
LA GRANDE BELEZZA
Egal, was die heulsusigen Kritiker quaken: LA GRANDE BELEZZA ist ein
großartiger Film. Der Film begleitet den Schriftsteller Jep Gambardella auf seinen Streifzügen durch das frühmorgendliche Rom. Er hat gerade seinen 65. Geburtstag gefeiert und hinterfragt die routinierte Leichtigkeit und den damit verbundenen Ennui.
großartiger Film. Der Film begleitet den Schriftsteller Jep Gambardella auf seinen Streifzügen durch das frühmorgendliche Rom. Er hat gerade seinen 65. Geburtstag gefeiert und hinterfragt die routinierte Leichtigkeit und den damit verbundenen Ennui.
Als Zeremonienmeister beherrscht er die römische Schickeria der Journalisten, verkrachten Theaterautoren, Salonkommunisten, Galeristen, reichen Witwen, verarmten Adeligen. Jep gibt ausschweifende Parties, dominiert die endlosen Plaudereien geistreicher Oberflächlichkeit (Einem depressiven jungen Mann rät er: "Das Einzige, was man ernst nehmen sollte, ist die Speisekarte.").
40 Jahre ist es her, das sein erster und einziger Roman erschien, auf dem sich sein Ruhm gründet. Jetzt schreibt er mit spöttisch-ironischer Distanz, die nichts ernst nimmt und auf ihre Weise doch auf der Suche nach Tiefe ist, für eine Zeitung und erinnert sich an vergangene Lieben.
Zweieinhalbstunden lang schwelgt dieser Film in fantastischen Bildern, grandiosen Tableaus, und taumelt von einem irren Einfall in den nächsten poetischen Moment untermalt von einem kongenialen Soundtrack, der Bunga-Bunga-Euro-Trash-Disco und sakrale Vokalmusik vereint.
Die Filmkritik wirft dem Regisseur vor, Fellinis Werk schamlos zu plündern. Da ich noch keinen Fellini-Film gesehen habe (und mich auch frage, ob mich im Jahr 2013 ein Marcello Mastroiani im Schwarz/weiß der 50er Jahre berühren kann), juckt mich das nicht.
Montag, August 26, 2013
Donnerstag, August 22, 2013
Dienstag, August 20, 2013
Mittwoch, August 14, 2013
Das Prinzip ist einfach genial und genial einfach: Wenn einem für das Musikvideo nüscht einfällt, einfach ein paar attraktive Damen entkleiden. Der Rest kommt von selbst.
Make the Girl Dance - Baby, Baby, Baby
Robin Thicke - Blurred Lines
50 Cent - P.I.M.P.
Make the Girl Dance - Baby, Baby, Baby
Robin Thicke - Blurred Lines
50 Cent - P.I.M.P.
Wegen der großen Nachfrage
Damit auf dem Dancefloor nicht nur "...nananaanaaaanana ... GET LUCKY!" gegröhlt wird:
(Prechorus)
We've come too far to give up who we are
So let's raise the bar and our cups to the stars
(Chorus)
She's up all night 'til the sun
I'm up all? night to get some
She's up all night for good fun
I'm up all night to get lucky
We're up all night 'til the sun
We're up all? night to get some
We're up all night for good fun
We're up all night to get lucky
We're up all night to get lucky (x4)
Bitte. Danke. Weitermachen.(Prechorus)
We've come too far to give up who we are
So let's raise the bar and our cups to the stars
(Chorus)
She's up all night 'til the sun
I'm up all? night to get some
She's up all night for good fun
I'm up all night to get lucky
We're up all night 'til the sun
We're up all? night to get some
We're up all night for good fun
We're up all night to get lucky
We're up all night to get lucky (x4)
Montag, August 12, 2013
Unser täglich Wagner...
Wagner zum Start der Bundesliga mal wieder mit einem angemessenen Vergleich: "Neben Krebs ist Langeweile das Schlimmste."
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Wagner
Sonntag, August 11, 2013
Basics
Welt am Sonntag: Werber müssen ja ständig kreativ sein. Haben Sie schon mal ein Kreativitäts-Burn-out gehabt?
Heumann: Ständig.
Welt am Sonntag: Und was machen Sie dann?
Heumann: Essen. Und schlafen. Und was Unanstrengendes im Fernsehen gucken.
Heumann: Ständig.
Welt am Sonntag: Und was machen Sie dann?
Heumann: Essen. Und schlafen. Und was Unanstrengendes im Fernsehen gucken.
Donnerstag, August 08, 2013
Get Lucky
Obwohl DAFT PUNK dem US Comedian Stephen Colbert abgesagt hatten, wollte der seinem Publikum den Dance Act nicht schuldig bleiben und bat einfach ein Serie von random Celebrities um Hilfe...
Freitag, August 02, 2013
Prost!
Alle machen Urlaub. Und so wie es aussieht, hat Christian
Ude, MP-Kandidat der SPD in Bayern, ab dem 15.9. (Landtagswahl) auch ganz
viel Urlaub.
Denn zum Wahlsieg wird es wohl nicht reichen, was - glaubt man der FAS - wohl auch am mangelnden sprachlichen Talent des Bewerbers liegt:
Denn zum Wahlsieg wird es wohl nicht reichen, was - glaubt man der FAS - wohl auch am mangelnden sprachlichen Talent des Bewerbers liegt:
"Die Zeit von Satzanfang bis -ende reicht auch ungeübten Trinkern für zwei, drei kräftige Schlücke aus dem Maßkrug. Udes Wahlkampfauftritte taugen zu grandiosen Besäufnissen, gilt es doch auch die Pause, bis Ude zur nächsten Frage ansetzt, zu überstehen (...). Es ist eine Sprache aus der Frühzeit der Navigationsgeräte: "In hun-dert Me-tern..." Silbe für Silbe purer Retrogenuss. Ude ist der große Entschleuniger. Und wer während seiner Rede einschläft, kann darauf hoffen, noch im gleichen Satz aufzuwachen."
Mittwoch, Juli 31, 2013
60/40
"Do you know what French slang for balls is? Les valseuses. The waltzers. Because they move around."
"Is that female? I mean feminine. Valseuses."
"Yes."
"Why is bollocks feminine in French?"
"We're definitely getting off the subject here."
"Testicules isn't. But valseuses is."
"Female bollocks. Trust the French."
"No wonder they didn't support the Iraq war."
"Not that anyone around this table did."
"I was sort of 60/40."
"How can you be 60/40 on something like Iraq? It's like being 60/40 on flat earth theory."
"I'm 60/40 on that, too."
Aus: Julian Barnes "60/40"
"Is that female? I mean feminine. Valseuses."
"Yes."
"Why is bollocks feminine in French?"
"We're definitely getting off the subject here."
"Testicules isn't. But valseuses is."
"Female bollocks. Trust the French."
"No wonder they didn't support the Iraq war."
"Not that anyone around this table did."
"I was sort of 60/40."
"How can you be 60/40 on something like Iraq? It's like being 60/40 on flat earth theory."
"I'm 60/40 on that, too."
Aus: Julian Barnes "60/40"
Sonntag, Juli 28, 2013
Freitag, Juli 26, 2013
Verborisbeckerisierung
"Er hat von Burda den Integrations-Bambi bekommen und lag in den Armen von Rainer Brüderle. Sein Leben ist verfilmt worden, und seine Memoiren sind auch schon wieder Papier von gestern. Hätte er nicht ein paar Freunde, die hin und wieder Journalisten bedrohen, den Berliner Straßenstrich betreuen und mit ihren Limousinen auf Berlins Behindertenparkplätzen renommieren, drohte sein junges Leben seine letzten Runden im Leerlauf einer frühen Verborisbeckerisierung zu drehen." Iris Radisch über Bushido, DIE ZEIT
Montag, Juli 22, 2013
Freunde der Sonne!
Alles rennt in die Freibäder, stürmt an Badeseen, grillt. Die FAZ schwimmt gegen den Strom und kritisiert den Sommer:
"Der soziale Druck, im Sommer permanent Dinge in Gesellschaft tun zu müssen, treibt sonderbare Blüten. Frauen schauen dann in tailliertem Trikot auf öffentlichen Plätzen Fußball. Ein Spiel, dem sie bis zum, Vorsicht, „Sommermärchen“ 2006 mit der nonchalanten Gleichgültigkeit eines Elefanten begegneten. (Kassetten-Folge 19, Benjamin Blümchen als Fußballstar: „Warum kriegen die denn nicht zweiundzwanzig Bälle? Dann wäre endlich Ruhe und jeder könnte heimgehen.“) Nun schminken sich ehemalige Fußballmuffelinnen schwarz rot gülden, tragen Hawaiiketten. Die Sonne ist das Zentrum der Eventkultur." (FAZ)
Dienstag, Juli 16, 2013
Das Auge isst mit
"Snowden leaked a top secret powerpoint presentation that details how the government gathers massive amounts of information on everything but graphic design." Stephen Colbert
Sonntag, Juli 14, 2013
iPhone Photography
Um Kosten zu sparen hat die amerikanische CHICAGO SUN TIMES sämtliche Fotografen entlassen. Stattdessen werden nun alle Reporter verpflichtend in "iPhone Fotografie" geschult. Stephen Colbert kommentiert:
Samstag, Juli 13, 2013
Sie kapieren nicht, worum es geht
"Die Snowden-Enthüllungen sind nichts anderes als der Lehman-Moment der Bürgerrechte. 2008 ging das US-Investmenthaus Lehman Brothers pleite, das Bankensystem drohte zu kollabieren. Viereinhalb Jahre später bedeuten die aufgedeckten Spionageprogramme potenziell nicht nur den Kollaps der Privatsphäre, sondern auch den des Vertrauens in die Freiheitsversprechen der Demokratie. Denn was ist das für eine Freiheit, die im Privatesten stets kompromittiert werden kann?
Auch 2008 ging es um Vertrauen. Die Kanzlerin gab den Bundesbürgern deshalb mit ihrem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück ein Versprechen: "Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind."
Datensicherheit kann die Kanzlerin den Bürgern nicht garantieren, doch sie könnte Vertrauen schaffen, sie könnte deutlich machen, dass sie alles für den Schutz der kommunikativen Privatsphäre tun wird. Zum Beispiel mit einer klaren Haltung zu den Überwachungsskandalen. Doch diese ist bislang nicht zu erkennen." (SZ)
Freitag, Juli 12, 2013
Sarg jetzt nichts
"Ich bin nicht aus dem Land, wo die Zitronen blühen. Ich bin aus dem Land, wo die Sargpflicht herrscht." Martenstein
Sonntag, Juli 07, 2013
Spiel, Satz, Sieg
F.J. Wagner wieder mal im Wortsinne ganz großes Tennis: "Das Wimbledon-Finale ist ja wie eine Blume. Es stimmte mich melancholisch, dass Sabine an dieser Blume nicht siegen wird. Sie lag hoffnungslos zurück. Ihre Vorhand streute, ihre Aufschläge kamen nicht. Sie war ein Engel mit schwarzen Flügeln."
Mittwoch, Juli 03, 2013
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